Eltern Burnout: Wenn die Eltern nicht mehr können

Kindererziehung ist für viele einer der erfüllendsten Jobs überhaupt. Man sieht die Kleinen aufwachsen, die Welt erleben und zu eigenständigen Menschen heranwachsen. Als Elternteil trägt man einen immens großen Anteil daran, was für Personen aus diesen Kindern werden. Doch nicht nur das spielt eine große Rolle, denn allem voran wünscht sich jedes Elternteil erst einmal eine glückliche Kindheit für den eigenen Nachwuchs.

Deshalb ist die Aufgabe der Kindererziehung aber auch mit äußerst hoher Verantwortung verbunden. Verantwortung, die Stress verursachen kann, denn auch Eltern sind nur Menschen und können nicht perfekt sein. Im Versuch, ihr Bestes zu geben, merken viele Eltern leider erst viel zu spät, dass sie eigentlich schon seit Wochen kurz vor dem Ertrinken sind. Die psychische Belastung, die konstant auf den Schultern von Eltern ruht, ist enorm und nicht zu unterschätzen.

Ein Teufelskreis, der für niemanden gut ist

Trotzdem schweigen viele. „Es gibt so viele Menschen mit Kindern, die ihr Leben scheinbar gut im Griff haben, dann muss ich das auch können.“ Dies und andere Vorschriften machen sich viele Eltern und trauen sich deshalb nicht, um Hilfe zu bitten. Doch niemand weiß, was hinter der Fassade der perfekten Familie steckt, wie vielen Müttern und Vätern es womöglich genauso geht, wie einem selbst. Und je weniger Menschen den Mut haben, auszusprechen, was so viele nicht wagen, umso größer wird der Teufelskreis.

Kein Mensch kann ununterbrochen stark und motiviert sein, niemand kann 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche belastbar sein. Kein Job würde das von einem fordern, weshalb sollte man das also von sich selbst verlangen? Wenn die Familie zur Belastung wird, ist niemandem geholfen, denn wenn die Eltern leiden, ist dies auf lange Sicht auch nicht gut für die Kinder.

Lernen Sie, Warnzeichen zu erkennen

Denn psychischer Stress hinterlässt seine Spuren. Wenn alles zu viel wird, sind Anzeichen dafür beispielsweise das Gefühl ständig erschöpft zu sein, eine erhöhte Gereiztheit und fehlende Motivation. Doch Eltern Burnout hat viele Gesichter und aufmerksam auf Frühwarnzeichen zu achten, ist ratsam.

Wer ständig unter Strom steht, durch den ganzen Stress unter Schlafmangel leidet und oft sehr launenhaft und ungehalten ist, könnte unter einem Burnout leiden. Es ist wichtig, auf die Veränderungen in sich oder dem Partner Acht zu geben. Jeder hat mal einen schlechten Tag, doch wenn sich diese Tage häufen und der Antrieb dauerhaft zu fehlen scheint, ist es Zeit, zu handeln.

Psychische Belastung kann sich aber auch subtiler äußern, indem der Körper auf den Stress reagiert. So können psychosomatische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Herzschmerzen oder auch Magenbeschwerden alles Anzeichen für mentale Erschöpfung sein.

Sich selbst helfen und um Hilfe bitten

Sowohl als Mutter als auch als Vater kann man unter Burnout leiden und dies ist absolut kein Grund zur Scham. Einer Vielzahl an Eltern geht es so. Niemand bezweifelt, dass Sie ein guter Elternteil sind oder Ihre Kinder nicht lieben würden. Es gibt schwierige Kinder, es gibt schwierige Zeiten und es ist niemals verkehrt, um Hilfe zu bitten. Denn wenn Mama nicht mehr kann, kann sie ihrem Kind auch nicht mehr gerecht werden. Wer sich selbst zugrunde arbeitet, ist an irgendeinem Punkt im Leben nicht mehr in der Lage dazu, zu helfen, zu erziehen oder selbst das Leben zu genießen.

Wenn die Psyche sagt, dass ihr alles zu viel wird, gibt es Möglichkeiten und Wege aus dem Familienstress:

  • Pausen und Ruhe: Eltern dürfen Grenzen ziehen, für ihre Bedürfnisse einstehen und sich Zeit für sich Ob dies nun bedeutet, dass es einen Platz gibt, der nur für die Eltern zugänglich ist oder Babysitter oder Freunde gefragt werden, für eine Zeit lang die Kinder zu übernehmen.
  • Niemand ist perfekt: Viele Menschen – ganz gleich, ob Eltern oder nicht – setzen an sich selbst die höchsten Erwartungen. Doch wir alle sind nur Menschen und nicht dazu in der Lage, fehlerlos zu sein. Wer dies verinnerlicht (wie wäre das beispielsweise als Selbstaffirmation?), ist schon einmal auf dem richtigen Weg.
  • Liebevoll mit sich selbst umgehen: Wie würden Sie reagieren, wenn die beste Freundin zu Ihnen käme und davon berichten würde, als Mutter mit den Nerven am Ende zu sein? Wenn sie Ihnen all die Sorgen und Selbstzweifel nennen würde, die Sie selbst gerade plagen, würden Sie die Freundin von sich weisen? Ihr sagen, dass sie eine schlechte Mutter wäre? Warum also gehen Sie so viel härter mit sich um? Behandeln Sie sich so, wie Sie Ihre besten Freunde behandeln würden und oftmals ist damit bereits ein großer Schritt Richtung Selbstfürsorge
  • Sich Hilfe holen: Wenn der Alltag zu viel wird, ist es Zeit sich Hilfe zu holen. Doch auch noch bevor dies der Fall ist, ist es immer von Vorteil, eine helfende Hand an der Seite zu haben. Ob dies nun Freunde, Familien, Babysitter oder der Familienkreis sind, ist egal. Hauptsache ist, dass niemand diesen Weg allein gehen muss. Deshalb stehen wir vom Familienkreis allen Familien zur Verfügung, um den Stress im Idealfall auf einem Minimum zu halten, sodass es gar nicht erst zu einem Eltern Burnout

Wenn Sie also Hilfe brauchen oder weitere Fragen zu unserer Arbeit haben, scheuen Sie sich nicht davor, uns zu kontaktieren, wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

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